Skip to main content

Schlagwort: Amish People

NATO Manöver „steadfast defender“

Das größte NATO Manöver seit dem Kalten Krieg.
90.000 Soldaten aus Luftwaffe, Heer und Marine üben den Ernstfall. Fast alle 32 NATO Staaten waren daran beteiligt.

Erstmalig erlaubt die Bundeswehr die filmische Begleitung in diesem Manöver. Wir starten in Kopenhagen zu einem besonders brisanten Einsatz für das ZDF. Mein Kameramann Silas Koch und ich. Der Tender DONAU bildet die Führungsspitze eines internationalen Minenabwehrverbandes in der Ostsee. Die Verbände operieren im hohen Norden, bis Mittel- und Osteuropa. Richtung russischer maritimer Grenze.

Wir waren kaum einen Tag unterwegs, da wurden wir auch schon beobachtet. Obwohl wir uns in der Ostsee noch in internationalen Gewässern bewegten, konnten wir trotz schlechten Wetters und Sicht, die Silhouetten russischer Marineversorger am Horizont erkennen. Sie bewegten sich in einem großen Verband.

Der Kommandant der DONAU, Korvettenkapitän Stefan Huber ist auf einen Ernstfall aber bestens vorbereitet mit seiner fast 100 Mann starken Besatzung an Bord. Bewaffnet war der Versorger mit Stinger Flugabwehrraketen, Marineleichtgeschützten und  Maschinengewehren. „Nur zur Selbstverteidigung“, so der Kommandant. Außerdem hatte die DONAU neben 780.000 Liter Dieselkraftstoff an Bord, Proviant, 150 Tonnen Munition, Material und Frischwasser an Bord, um den begleitenden NATO Verband auch damit auf hoher See zu versorgen. Die Betankung dauerte stundenlang.

Kommandant Huber:

„Natürlich besteht die Möglichkeit, dass die russische Marine Reaktionen herausfordert, das besteht auf jeden Fall. Wir als Streitkräfte müssen immer bereit sein, das ist unsere demokratische Verpflichtung, auch unserem NATO Bündnis gegenüber.“

Anspannung an Bord bei der Mannschaft, aber auch bei uns. Wegen einer möglichen russischen Bedrohung.

Morgens um sieben Uhr wurde allgemein über Lautsprecher, die durch das ganze Schiff dröhnten, die Besatzung geweckt und erst zur Abendbrotzeit, gegen 18 Uhr war unser Drehtag beendet. Die Kammern mit den Stockbetten sind nicht bequem, aber zweckmäßig. Zwei Tage lang hatten wir Wellen bis zu 3.30m hoch und die Dreharbeiten gestalteten sich dann sehr schwierig. An viel Schlaf bei allen Übungsalarmen und Wetter Einflüssen war in der Manöver-Woche kaum zu denken.

Der Alltag auf dem Kriegsschiff war mit Schießübungen, Wendemanövern, Übungen wie Feuer an Bord, sowie dem ständigem Austausch der begleitenden Kriegsschiffe im NATO Verband eng getaktet. Die Verbindung zum Verband wurde auch durch Hubschrauber aufrechterhalten, die immer wieder über unser Führungsschiff hinweg donnerten oder auf dem Flugdeck landeten. Einen Einsatz mit dem schnellen Begleitboot, auch Gecko genannt, konnten wir ebenfalls im Einsatz auf hoher See begleiten. Die kleinen Begleitboote dienten dem Austausch von Mensch und Material zwischen dem Verband auf hoher See.

Die schweren orangefarbenen Überlebensanzüge mussten wir dafür mit den Schwimmwesten anziehen. Was einige Zeit in Anspruch nahm. Doch sie halten sehr warm.

Wir erlebten eine hochmotivierte Mannschaft und fühlten uns trotz der Umstände in diesem Team sehr sicher und aufgehoben. Die Kameradschaft an Bord war unbeschreiblich. Schließlich erreichten wir nach sechs Tagen auf See Stockholm und der Versorger musste erst einmal wieder Materialien, Kraftstoff und Lebensmittel aufnehmen. Die DONAU setzte nach drei Tagen ihren Weg mit Ziel in Richtung finnischer Meerbusen fort. Diesmal um einen noch größeren NATO Verband zu versorgen.

 

NATO Manöver
NATO Manöver
NATO Manöver
NATO Manöver
NATO Manöver
NATO Manöver
NATO Manöver
L1010222
L1010302
L1010417
L1010430
L1010458 Verbessert RR
L1010465
L1010483
L1010488
L1010504 Verbessert RR
L1010533
L1010606
L1010627
L1010672
L1010803
L1010846
L1010894
L1010950
L1010991

Mission IRINI – Deutsche Soldaten im Einsatz vor der libyschen Küste.

Zwei Tage vor dem Auslaufen des Einsatzgruppenversorgers BONN der Bundeswehr im Hafen von Catania (Sizilien) kommen wir an Bord. Mein Kameramann Silas Koch und ich. Acht Tage begleiten wir den größten Einsatzgruppenversorger der deutschen Marine Richtung libyscher Küste für das ZDF.

Der Auftrag der Bundeswehr: Im Rahmen der europäischen Union hat IRINI den Kernauftrag, die Umsetzung des VN-Waffenembargos durch Luftfahrzeuge, Satelliten und Schiffe. Anhalten und Durchsuchen verdächtiger Schiffe gehört zu diesem Kernauftrag. Der aber nicht so leicht umzusetzen ist. Wenn der Kapitän des jeweiligen Schiffes die Durchsuchung nicht erlaubt, gibt es nur ein sog. `friendly approach`. Eine freundliche Kontaktaufnahme mit einem Austausch von Geschenken, Informationen über die Besatzung und etwaigen Ladung.

Bereits am zweiten Tag auf dieser Mission treffen wir auf ein verdächtiges Handelsschiff. Schnell läuft ein eingeübtes und hoch professionelles procedere an Bord der BONN ab. Der Kapitän des fremden Schiffes erlaubt kurz an Bord zu kommen. Der Einsatzgruppenversorger mit 220 Soldaten*innen legt sich parallel zum fremden Handelsschiff in den Wind. Ein sog. `boarding team ` der BW mit Unterstützung einer litauischen Mannschaft fährt mit Schnellbooten in Richtung des Schiffes. Die Soldaten sind bestens ausgerüstet, um auch bei Gefahr agieren zu können. Nach der Überprüfung der Ladepapiere und der Personalien der Mannschaft scheint alles in Ordnung zu sein. Frei bewegen auf dem gesamten Schiff darf sich das `boarding team` nicht.

Die BONN (A1413), der größte der drei Einsatzgruppenversorger der BW der Berlin-Klasse mit einer Länge von 174 m, besitzt einen Hubschrauberlandeplatz und eine komplett ausgerüstete Krankenstation, setzt ihren Weg weiter fort. Der Besuch des Flottenadmirals per Helikopter gehört, genauso wie die vielen Übungen an Bord, zum Soldatenalltag. Denn im Ernstfall muß die Mannschaft alles perfekt beherrschen können. Der Einsatzgruppenversorger hat tonnenweise Material, Lebensmittel und Sprit an Bord, um weitere Schiffe, die diese Mission IRINI unterstützen, zu versorgen. Das sog. RAS-Verfahren dient zur Betankung eines Schiffes auf offener See.

Die hochmotivierte Mannschaft um Kommandant Eike Deußen überprüft noch weitere Schiffe auf ihrer Fahrt an der libyschen Küste. Nach sechs Tagen laufen wir wieder in Sizilien, diesmal in Augusta ein. Auf dieser Kontrollfahrt haben wir keine Schiffe gefunden, die gegen das Waffenembargo verstoßen haben.

L1970500
L1970586
L1970592
L1970594
L1970601
L1980006
L1980019
L1980153
L1980156
L1980161
IMG 4882
IMG 4884
IMG 4901
IMG 4905
IMG 4909
IMG 4913
IMG 4921
IMG 4939
IMG 4942
IMG 4949
IMG 4952
IMG 4954
IMG 4959
IMG 4961
IMG 4967
IMG 4994
IMG 4996
IMG 4997
IMG 5020
L1960311
L1960580
L1960667
L1960754
L1960756
L1960778
L1960816
L1970493
L1970070
IMG 4958
L1970357
L1970486
L1970227

Ein vorbestimmtes Leben wie vor 300 Jahren

Lange Vorbereitung, viele Absagen: Für meine ARTE-Dokumentation über die Amish People musste ich viele Hindernisse überwinden – und die zehn Gebote kennen.

Wir werden freundlich empfangen von Enos Slabaugh und seiner achtköpfigen Familie in Middlefield, eine der weltweit größten Amish-Gemeinden in Geaugha County, Ohio, im Nordosten der USA. Der Farmer und Hufschmied der Gemeinde hat viel zu tun auf seiner fast 40 Hektar großen Farm. Schließlich bewegen sich die Amish nur mit Pferd und Kutsche fort.  Allein im Gebiet von Geaugha County leben fast 20.000 Amish People – und 8.000 Pferde.

Die Slabaughs führen das Leben der ‚Old Order Amish‘: Die Amish der alten Ordnung, die jahrhundertealten Geboten folgen. Eine Distanz zu vielen Facetten des Fortschritts: weder Auto, Computer noch elektrischen Strom werden auf der Farm verwendet. Das Wasser kommt aus dem hauseigenen Brunnen. Lediglich ein paar batteriebetriebene Lampen spenden Licht im Stall und Wohnhaus. Und ein Generator mit Benzin erleichtern die Arbeit beim Waschen. Enos Tribut an den Fortschritt.

Immer wieder Absagen

Die Amish in den USA sind eine täuferisch-protestantische Glaubensgemeinschaft, die ihre Wurzeln in Mitteleuropa haben, vor allem in der Schweiz und Süddeutschland. Sie lassen sich nicht gerne fotografieren und filmen schon gar nicht. Das könnte Stolz und Eitelkeiten wecken, glauben sie. Denn die tief religiöse Glaubensgemeinschaft hält sich an die Bibel: „Du sollst dir kein Bildnis machen, weder von dem, was oben im Himmel, noch von dem, das unten auf der Erde ist“.

Immer wieder erhielten wir für unsere Dreharbeiten Absagen. Hatte ich nach monatelangen Recherchen eine Familie gefunden, die bereit war, sich filmisch begleiten zu lassen, kam kurze Zeit später wieder eine Absage. Die Amish besprechen alles in ihrer Gemeinschaft. Ist sie dagegen, bleibt es dabei.

Eine Gemeinschaft besteht meist aus 150 bis 200 Mitgliedern. Einem Bischof, zwei Predigern und einem Diakon. Der Gottesdienst wird entweder in einem selbst errichteten Gemeindehaus abgehalten oder wechselweise in einer der großen Scheunen einer Farm. Wir durften an einem dieser Gottesdienste teilnehmen. Aber nur mit Erlaubnis des Bischofs. Nachdem er meinen Kameramann und mich vorher nach unserer religiösen Einstellung befragte, dazu zählte auch die Abfragung der zehn Gebote.

Mithilfe von John Gingerich, Mitbegründer einer Amish-Bibliothek in Geauga County, gelang es schließlich, Kontakte mit Amish-Familien aufzunehmen. Sie waren sehr an Deutschland interessiert, dem Amish-Ursprungsland. Sie dürfen mit dem Flugzeug nicht dorthin reisen, da sie den modernen Lebensstil ablehnen. Unser Hochdeutsch amüsierte sie. Denn die Amish haben neben Englisch ihre eigene Sprache. Das Pennsylvania-Dutch. Eine Mischung aus Pfälzisch, Schweizerdeutsch und Englisch.

Reformer und Traditionalisten

Das Neue Testament ist für alle die Richtschnur. Wir erlebten auf unserer Reise durch Ohio und Pennsylvania eine unterschiedliche Auslegung der strengen Amish-Regeln in den Gemeinden.

Etwa bei Chester Kurtz und seiner achtköpfigen Familie. Kurtz ist Bauleiter und Subunternehmer. Zu Hause lebt er als ‚Old Order Amish‘, bescheiden und einfach. In seinem Beruf nutzt er jedoch alle technischen Fortschritte seines Arbeitgebers.

Heuchlerisch – so empfindet Kurtz diese Lebensweise nicht, auf meine Frage hin, wenn die strengen Regeln zu Hause eingehalten, aber am Arbeitsplatz gebrochen werden. Er selbst besitze diese technischen Dinge nicht, er benutze sie nur.

Rückständiges Frauenbild

Die Rolle der Frau ist klar festgelegt. So steht es in der Bibel, sagen die Amish. Sie kümmert sich um den Haushalt und die Kinder. Verhütung ist verboten. Der Mann arbeitet als Farmer oder Handwerker und versorgt die Familie.

Auch hier haben wir erlebt, dass die Rollenverteilung nicht immer bedingungslos eingehalten wurde. Eine Amish-Frau war bereit, offen vor der Kamera über Geburtenkontrolle und Inzest zu sprechen. Edna Miller aus Ohio, Mutter von sechs Kindern sagt: “Wenn die Gesundheit der Frau auf dem Spiel steht, ist es nicht falsch zu verhüten. Die Amish sind keine perfekten frommen Menschen. Es gibt auch schlimme Fälle von Inzest bei uns.“

Kein Highschool-Abschluss für Kinder

Es gibt einige Hundert Amish-Schulen in den USA, an die jede Familie einen Anteil entsprechend ihrem Einkommen zahlt. Wir hatten

die seltene Möglichkeit, in Ohio den Unterricht filmisch zu begleiten. Der Staat mischt sich nicht ein. Lesen, Schreiben, Rechnen und die religiöse Erziehung spielen hier eine wichtige Rolle. Eine High-School kennen die Amish-Kinder nicht. Nach der achten Klasse müssen sie die Schule verlassen und erhalten eine landwirt- und hauswirtschaftliche Ausbildung.

Uns fiel immer wieder auf, wie interessiert die Kinder und Jugendlichen an unserer Technik waren. Kamerascheu waren sie nicht. Eher neugierig und fasziniert, besonders, wenn wir die Drohne steigen ließen und sie das Bild auf dem Display mitverfolgen konnten. Sie nannte die Drohne „Birdy.“

Eine Drohne zu besitzen, käme für sie nicht infrage, erzählte uns Marcus Slabaugh, der Sohn von Hufschmied Enos, da sie den technischen Fortschritt ablehnen. „Aber“, so meinte er, „wir schauen gern zu.“ Marcus möchte in die Fußstapfen seines Vaters treten. Er liebt Pferde und die Natur über alles. Mehr Schulbildung möchte er gar nicht.

Harte Strafen für Aussteiger

Wer mehr Bildung haben möchte und als getauftes Mitglied die Gemeinschaft verlässt, um sich der modernen Welt anzupassen, wird ausgeschlossen. In Pennsylvania trafen wir eine Gruppe „Rumspringa“. So nennen die Amish Jugendliche zwischen 16 und 20 Jahren, die noch nicht genau wissen, ob sie sich taufen lassen möchten, um der Gemeinschaft endgültig beizutreten. Wir sahen sie rauchen, trinken und mit Mobiltelefon. „Wir probieren vieles aus, bevor wir uns entscheiden,“ meinte einer der Jugendlichen. Genaue Zahlen über Aussteiger gibt es nicht. Die Population der Amish wächst rasant weiter. Im Durchschnitt haben die Familien sechs Kinder.

Ihre wirtschaftlich unabhängigere Lebensweise ist moderner geworden als wie vor 300 Jahren. Ihren Grundsätzen und Werten aber bleiben sie treu. Doch es bleibt ein vorbestimmtes und abgeschiedenes Leben von der Außenwelt.

Amish People Foto: Silas Koch
Amish People Foto: Silas Koch
Amish People Foto: Silas Koch
Amish People Foto: Silas Koch
Amish People Foto: Silas Koch
Amish People Foto: Silas Koch
Amish People Foto: Silas Koch
Amish People Foto: Silas Koch
Amish People Foto: Silas Koch
Amish People Foto: Silas Koch0
Amish People Foto: Silas Koch
Amish People Foto: Silas Koch
Amish People Foto: Silas Koch
Amish People Foto: Silas Koch
Amish People Foto: Silas Koch
Amish People Foto: Silas Koch
Amish People Foto: Silas Koch
Amish People Foto: Silas Koch
Amish People Foto: Silas Koch
Amish People Foto: Silas Koch
Amish People Foto: Silas Koch
Amish People Foto: Silas Koch
Amish People Foto: Silas Koch
Amish People Foto: Silas Koch
Amish People Foto: Silas Koch
Amish People Foto: Silas Koch
Amish People Foto: Silas Koch
Amish People Foto: Silas Koch
Amish People Foto: Silas Koch
Amish People Foto: Silas Koch
Amish People Foto: Silas Koch
Amish People Foto: Silas Koch
Amish People Foto: Silas Koch
Amish People Foto: Silas Koch
Amish People Foto: Silas Koch
Amish People Foto: Silas Koch
Amish People Foto: Silas Koch
Amish People Foto: Silas Koch
Amish People Foto: Silas Koch
Amish People Foto: Silas Koch
Amish People Foto: Silas Koch
Amish People Foto: Silas Koch
Amish People Foto: Silas Koch
Amish People Foto: Silas Koch
Amish People Foto: Silas Koch
Amish People Foto: Silas Koch
Amish People Foto: Silas Koch
Amish People Foto: Silas Koch
Amish People Foto: Silas Koch
Amish People Foto: Silas Koch
Amish People Foto: Silas Koch
Amish People Foto: Silas Koch
Amish People
Amish People
Amish People
Amish People
Amish People
Amish People
Amish People Foto: Silas Koch